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Nach 2 Prosabänden im vergangenen Jahr jetzt neue Gedichte der mehr und mehr ins klassische Fach überwechselnden Dichterin (geb. 1935). Wie in "Schneewärme" (BA 6/89) gibt es keinen kommentierenden Klappentext: Die 62 Gedichte müssen für sich selbst sprechen, und sie sprechen von Ängsten, von unerfüllten Sehnsüchten und von der Gewissheit: "Ich Erlkönigs Tochter hab eine / Ernsthafte Verabredung mit zwei / Apokalyptischen Reitern im Watt ein / Techtelmechtel auf unsicherem Boden." Kühle, winterliche, finstere, oft lakonische Verse, voller Müdigkeit, ja, nicht selten mutlos. Aber gerade deshalb, wie das Spätwerk der nur wenig älteren Lyrikerkollegen von Jandl bis Krolow und Rühmkorf, von glaubhafter Ehrlichkeit. Die Autorin findet schon in mittelgrossen Bibliotheken ihr Publikum.