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35 Jahre lang sind sie ein Paar gewesen mit allen Höhen und Tiefen. Er, der lebenslustige Anwalt aus Boston und sie, die österreichische Schriftstellerin, die ihre Unabhängigkeit gegen alle Widerstände durchsetzte. Und nun ist Jerome tot. Von einem Augenblick zum nächsten gibt es keine gemeinsame Zukunft mehr. In fassungsloser Trauer steht die Partnerin vor den Trümmern ihres Lebens. Nach ihren beiden melancholischen Romanen "Familienfest" (BA 10/03) und "Zwei Leben und ein Tag" (BA 4/07) erzählt A. Mitgutsch erneut eine tieftraurige Geschichte. In der Figur der namenlosen Ich-Erzählerin lotet sie über den Zeitraum eines jüdischen Trauerjahres mit seinen speziellen Regeln die ganze Bandbreite der verschiedenen Trauerphasen aus. In einer inneren Rückschau lässt die Erzählerin das gemeinsame bewegte Leben Revue passieren und setzt sich dabei in einer auch für den Leser fast körperlich schmerzhaften und quälend intensiven Art mit der eigenen Trauer auseinander. Starke, ernste und sehr berührende, aber auch fordernde Lektüre für entsprechende Leserschaft in schöner, kompakter Sprache. Sehr empfohlen.