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Der Sozialwissenschaftler und Publizist gehört nach wie vor zu den einflussreichsten "Meinungsmachern", nicht zuletzt durch seine Medienpräsenz als Talkshowgast oder Interviewpartner. Während sich Miegel in der Vergangenheit vor allem als Kritiker der umlagefinanzierten Sozialversicherung profiliert hatte (vgl. u.a. BA 9/02, BA 1/02), erweitert er in jüngsten Publikationen die Analyse auf globale Prozesse (BA 11/05). Seine Hauptthese: Streben nach (wirtschaftlichem) Wachstum ist als gesellschaftliches Leitbild überholt und zudem untauglich, die Ökonomie im globalen Maßstab dauerhaft zu stabilisieren und gerecht zu gestalten. Stattdessen müssten die entwickelten Länder ein neues Wertesystem für ökonomischen Erfolg entwickeln, das kulturellen und ökologischen Belangen Vorrang einräumt. Auch wenn Miegels Vorschläge wenig konkret sind und letztlich das tradierte Sozialgefüge (Erwerbsarbeit, Sozialpartnerschaft) infrage stellen, so hat er zumindest die ökologischen Folgen der klassischen Ökonomie im Blick. So weit sind viele Neoliberalismuskritiker wie P. Bofinger (BA 9/09) noch nicht. (2)