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Das besondere Buch

Peter Ackroyd: "London"

„London“ – der bloße Name weckt Assoziationen: wuchernde Metropole, Königreich und Empire, Shakespeare, Sherlock Holmes und Jack the Ripper. Für den Londonkenner und –bewunderer Peter Ackroyd ist London mehr als nur eine Großstadt, es ist ein lebendiges Wesen, dem man sich nur mit einer Biographie, einer Lebensbeschreibung annähern kann.

Ackroyd spannt nicht nur einen chronologischen Bogen vom römischen Londinium über das London des Mittelalters und Elisabeths I., die georgianische und viktorianische Zeit bis ins 20. Jahrhundert; frei schweifend und anekdotisch widmet er sich verschiedenen Themen, spürt Londons Geräuschen und Gerüchen nach, führt den Leser durch Freudenhäuser, das berüchtigte Gefängnis von Newgate und das Irrenhaus Bedlam, über Märkte und durch Bierhäuser, beschreibt Epidemien und Feuersbrünste wie die Große Pest und das Große Feuer des Jahres 1666, entwirft ein Kuriositätenkabinett von Sonderlingen, Dandies, Quacksalbern und Galgenvögeln und steigt auf der Suche nach Londons verschwundenen, überbauten Flüssen buchstäblich in den Untergrund und Bauch dieses Großstadt-Molochs.

Ackroyd breitet eine abenteuerliche Stofffülle aus, zieht historische und literarische Quellen heran, volkssprachliche, bildliche und archäologische Zeugnisse. Man merkt, dass Peter Ackroyd auch Romanautor ist; er kann brillant beschreiben und erzählen. Auf seinen Streifzügen durch Raum und Zeit lässt er diese einzigartige Großstadt vor den Augen des Lesers lebendig werden.

Ein kurzweiliger Wälzer, den man im Ganzen verschlingen oder in dem man, von Thema zu Thema schlendernd, nach Belieben schmökern kann. Wer London liebt, wird dieses Buch lieben. Wer es noch nicht kennt, wird nach der Lektüre in diese Stadt verliebt sein.

MK

 


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