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Lies doch mal ein Buch

Werner Bräunig: "Rummelplatz"

Chemnitz hat mehr zu bieten als rechtsextreme Hetze und Krawalle. Aus Chemnitz stammt zum Beispiel der Schriftsteller Werner Bräunig. Sein Roman „Rummelplatz“ durfte in der DDR nie erscheinen. Erst 2007 wurde er wiederentdeckt und gilt als „literarische Sensation!“ Auch wir haben ihn wiederentdeckt! Unser Fundstück und Literaturtipp in dieser Woche!

In einem Ort im Erzgebirge wird Uran abgebaut. Der Krieg ist vorbei, Deutschland geteilt, die Arbeit im Bergwerk qualvoll und hart. Die neue Republik, hoffnungsvoll als Arbeiter- und Bauernstaat ersehnt, entpuppt sich mehr und mehr als Unrechtsstaat.

Werner Bräunig hat die Wiedervereinigung Deutschlands und das Erscheinen seines Romans „Rummelplatz“ leider nicht mehr erlebt. Vier lange Jahre schrieb er an diesem Buch, das er 1965 beendete.
Ein Zeitzeugnis und ein hervorragender Gesellschaftsroman aus der Nachkriegszeit, brillant erzählt.

Unbedingt lesen!


Werner Bräunig wurde 1934 in Chemnitz geboren. Nach umtriebigen Jugendjahren, u. a. als Gelegenheitsarbeiter in Westdeutschland, arbeitete er in Fabriken und Bergwerken, darunter im Uranbergbau der Wismut-AG. Als schreibender Arbeiter trug er auf der Bitterfelder Konferenz den Aufruf "Greif zur Feder, Kumpel" vor. Nach dem Studium am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" war er dort Oberassistent. 1965 wurde auf dem berüchtigten 11. Plenum der SED ein Vorabdruck aus dem Roman "Rummelplatz" so heftig angegriffen, dass der Roman nicht mehr erscheinen konnte. 1976 starb Werner Bräunig in Halle mit 42 Jahren.Wichtigste Veröffentlichungen: Prosa schreiben (Essays, 1968); Gewöhnliche Leute (Erzählungen, 1969, erweiterte Ausgabe 1971); Ein Kranich am Himmel. Unbekanntes und Bekanntes (1981), Rummelplatz (Roman, 2007).
(Quelle: Aufbau Verlag)

 


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