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Sachbuch
















 

 

Evelyn Roll

Pericallosa - Eine deutsche Erinnerung

Die grandios erzählte Generationengeschichte einer Star-Journalistin, die nach einer Gehirn-Operation ihren eigenen verdrängten Erinnerungen und den Geheimnissen ihrer Familie auf die Spur kommt.

Evelyn Roll, eine der großen Autorinnen der Süddeutschen Zeitung, schreibt das Buch ihrer Generation: einer Generation, die im Wirtschafts-Wunderland erwachsen wurde, und in der Verdrängung, nicht Erinnerung an der Tagesordnung war.

Nach einer lebensbedrohlichen Gehirn-Blutung und Not-Operation kämpft sie sich ins Leben zurück und fängt an, sich zu erinnern. Die Autorin - die sich nahezu obsessiv für Gehirn und Gedächtnis interessiert hat - kommt ihren eigenen, verdrängten Erinnerungen ganz neu auf die Spur. Als Journalistin ist sie es gewohnt, durch Denken und Schreiben Kontrolle, Ordnung und Sinn herzustellen. Dabei stößt sie unweigerlich auf die Geschichte ihrer eigenen Familie. Sie geht den NS-Verstrickungen beider Großväter auf den Grund, sie entdeckt, dass es einen verleugneten Halbbruder gibt und nie betrauerte große Lieben der Eltern, in der ehemaligen DDR findet sie plötzlich neue Verwandte.

Es sind die Lebenslügen, Geheimnisse und blinden Flecken einer ganzen Generation, die Evelyn Roll aufspüren muss als Preis für ihr Überleben, der Preis, den sie zahlen muss, aber auch der Preis, den sie gewinnt.

Die bewegende Geschichte einer beeindruckenden Frau über die Macht der Erinnerung.

     

Evelyn Roll, geb. 1952, ist Journalistin und arbeitete seit 1983 für die Süddeutsche Zeitung in verschiedenen Funktionen, zuletzt als leitende Redakteurin. Die Trägerin des Theodor-Wolff-Preises hat legendäre Reportagen für Die Seite Drei und das SZ-Magazin verfasst und die erste grundlegende Biografie über Angela Merkel geschrieben. Sie lebt mit ihrem Mann in Berlin.
(Quelle: Droemer Knaur)

 

»Eine nachdenkliche, sehr lesenswerte Generationengeschichte«
Brigitte, 25. Oktober 2023

»Ein unerschrockenes Buch und zugleich eine Studie in Zartheit. Rolls Genauigkeit führt in die Tiefen – der Psyche wie der Geschichte –, ihre Ironie entlastet, ohne zu verharmlosen. Und ihre phänomenale Begabung, den Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis in literarische Sprache zu übersetzen, bannt ihre Leser und macht sie unruhig, zugleich klüger. Eine sehr bemerkenswerte, kühne Expedition in den Kopf und die deutsche Geschichte.«
Die Zeit, 4. Januar 2024

    

 

Roman





 
 

Joanna Bator

Bitternis

Kalina Serce, jüngster Spross einer Frauendynastie, Erforscherin einer düsteren Familiengeschichte, betritt eine Villa, die lange Zeit unbewohnt war. Sie tastet nach dem Ebonit-Schalter aus der Vorkriegszeit, um Licht zu machen – eine Ankunft im Unvertrauten.

Mit diesem Haus, der früheren Pension Glück im schlesischen Langwaltersdorf, hat es seine eigene Bewandtnis. Hier traf sich Kalinas Urgroßmutter Berta mit ihrem Geliebten. Berta träumt von einer Flucht mit ihm nach Prag, die der Vater verhindert. Der Hass auf ihn wird so groß, dass sie zu einer ungeheuren Tat schreitet.

Joanna Bators neuer Roman erzählt von weiblichen Lebensentwürfen. Und wie sie scheitern. Im drängenden, sarkastischen, an Elfriede Jelinek erinnernden Ton entfaltet sich das Drama der zornigen Frauen, die ihr Geheimnis durch die Generationen weitergegeben haben. Krieg, Gewalt und privates Unglück haben die Angst und Bitternis hervorgebracht, aus deren Bannkreis erst die Jüngste, Kalina, heraustritt, indem sie davon erzählt. Mit Macht fordert sie das Glück ein, das den Frauen ihrer Familie versagt war.

     

Joanna Bator, 1968 geboren, publizierte in wichtigen polnischen Zeitungen und Zeitschriften und forschte mehrere Jahre lang in Japan. Die deutsche Übersetzung ihres Romans Sandberg durch Esther Kinsky war ein literarisches Ereignis. Seither gilt Joanna Bator als eine der wichtigsten neuen Stimmen der europäischen Literatur. Für Dunkel, fast Nacht (2012) wurde sie mit dem NIKE, dem wichtigsten Literaturpreis Polens, ausgezeichnet. Joanna Bator ist Hochschuldozentin und lebt in Japan und Polen.
(Quelle: Suhrkamp)

 

»Geballte Erzählkraft mit starken Frauen im Mittelpunkt ...«
Claudia Hötzendorfer, Rheinische Post

»... eines der besten Bücher des Jahres ...«
Jurek Skrobala, DER SPIEGEL

»Joanna Bators opulenter und temporeicher Roman ist ein Wimmelbild weiblicher Glückssuche über Generationen und Grenzen aller Art hinweg. … Wohl noch nie ist von der transgenerationalen Weitergabe von Traumata und der mühsamen, allmählichen Befreiung aus ihnen so mitreißend und erhellend erzählt worden.«
Jörg Plath, Deutschlandfunk Kultur - LESART