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Ich-Erzähler Milano ist mit einem afrokubanischen Hintergrund Kummer in der Bronx der 1970er gewöhnt. Dass er den Tod der Adoptivmutter verursacht hat, bringt ihn auf die schiefe Bahn, aber nicht weit genug. Resozialisierung, ein guter "Onkel", der Besuch bei der leiblichen Mutter: Wendepunkte.

Hadden ist bekannt für seine Arbeit als BBC-Journalist: starke Reportagen aus dem Herzen der Armut in Südamerika. Der 1. Roman des gebürtigen New Yorkers, der in Deutschland studiert hat, kreist um die Frage, wie man seinen Platz in einer erbarmungslosen Welt findet, wenn Kapitulation einfacher wäre. Ich-Erzähler Milano, ein in der hoffnungsfreien Bronx der 1970er groß gewordener Junge, ist eine afrokubanische Kämpfernatur. Durch einen Unfall hat er den Tod der Adoptivmutter verursacht, die schiefe Bahn scheint logisch, aber er rutscht in ein Programm zur Resozialisierung und bringt es zu einem College-Dasein in den Staaten und gar in Deutschland. Hadden ist nicht Salinger, aber sein unsentimentaler Blick in Milanos Seelenleben reicht in den besten Momenten durchaus an den "Fänger im Roggen" heran. Am Ende sind es nicht Milanos Kumpel, ist es nicht das Mädchen Halsey: Rettung wartet anderswo. Hadden schlägt den Bogen von der Adoptivmutter zur leiblichen, und wie der Protagonist den Kreis an ihrem Sterbebett schließt, ist großartig erzählt. Ab mittleren Beständen empfohlen, auch für Heranwachsende.