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Das Gegengift, "l'antidoto", wirkt in diesem 2. Buch des gelehrten italienischen Bibliothekars Meldini wenig, das Werk ist zutiefst mit Melancholie getränkt. Bedrückend und sehr konstruiert wirken die Nöte des Apothekers Gioseffo, eines alten (!) Mannes "um die fünfzig", in einer Hafenstadt an der Adria im Jahre 1690. Er ringt um Ruhm und Anerkennung durch das mühsame Schreiben eines Buches, und versagt menschlich bei der Hilfe für die junge adlige Matilde, die in ein Kloster verbannt wird. Der spröde Stil erstickt die Dramatik der Geschichte: Matilde stürzt sich in den Klosterbrunnen, Gioseffo verbrennt sein Manuskript, vergiftet seinen alten Hund Orion, die einzig liebenswerte Gestalt im Buch, und dann sich selbst. Historisch stimmt sicher alles, aber mit dieser düsteren Sicht des späten 17. Jahrhunderts wird der ehrgeizige Autor nicht viele Leser finden.