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Katastrophen der Erdgeschichte - globales Artensterben?

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Pálfy, József
Verfasserangabe: József Pálfy. Bearb. der dt. Ausg. László Trunkó
Medienkennzeichen: U - Naturwissensch.
Jahr: 2005
Verlag: Stuttgart, Schweizerbart
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Inhalt

Fünfundsechzig Millionen Jahre sind vergangen, seitdem die Dinosaurier von der Erde verschwunden sind, die sie fast 200 Millionen Jahre lang beherrscht haben, und dabei die größten Landtiere hervorbrachten, die es je gegeben hat. Sie waren aber nicht die einzigen. Mit ihnen verschwanden auch viele Meeresbewohner; die hoch entwickelten, formenreichen Ammoniten ebenso wie ganze Heerscharen von mikroskopisch kleinen Einzellern und sehr viele andere Tiere mehr. Im Jahre 1980 verkündete eine Forschergruppe, die Ursache für dieses Massensterben entdeckt zu haben. Danach traf um jene Zeit ein Asteroid oder sehr großer Meteorit die Erde und löste eine globale Umweltkrise aus. In den mehr als 20 Jahren, die seit der Veröffentlichung dieser Theorie vergangen sind, fand eine unerhört intensive wissenschaftliche Debatte statt und es wurde alles versucht, um mit einer wahren Detektivarbeit Argumente für oder wider diese These zu sammeln.
 
Genau in dieser Zeit bekam das Thema eine Aktualität, die für paläontologische Fragestellungen eher ungewöhnlich ist. Nicht nur Biologen, sondern auch das breite Publikum erkannten, daß wir uns mitten in einer globalen Krise der Lebenswelt befinden, wie sie während der Erdgeschichte wiederholt aufgetreten sind. Es wird immer offensichtlicher, daß viele Tier- und Pflanzenarten, unsere Mitbewohner auf dem Planeten Erde, in immer schnellerem Tempo verschwinden und daß unsere zerstörerischen Eingriffe in die Ökosysteme dafür verantwortlich sind. In Deutschland begannen Bürgerinitiativen schon in den frühen 70er Jahren aktiv zu werden und im Jahre 1980 wurde die Partei der Grünen gegründet. Es ist zwar Zufall, daß es das Jahr der oben erwähnten Publikation war, aber dennoch hat es einen fast symbolhaften Charakter.
 
Die Paläontologen haben das in 200 Jahren angesammelte paläontologische Datenmaterial mit fast fieberhafter Eile durchsucht, um möglichen früheren Massensterbeereignissen auf die Spur zu kommen. Sie wurden fündig. Während der vergangenen 600 Millionen Jahren erlebte, überlebte das Leben fünf schwere globale Krisen neben zahlreichen kleineren Vorfällen dieser Art. Namentlich diejenigen Gesteine, welche die Spuren jener Großereignisse bergen, wurden überaus sorgfältig untersucht, ob in der Antarktis, in Bohrkernen aus den Ozeanen, in tropischen Urwäldern um die Karibik, in früher nicht zugänglichen Gebieten in China oder wo auch immer sie sich befinden. Neu entwickelte geochemische Methoden halfen bei der Fahndung nach plötzlichen Umweltveränderungen. Die Verfeinerung der physikalischen und der statistischen Methoden ermöglichte es, den Ablauf der Ereignisse und ihre zeitlichen und räumlichen Verbindungen nachzuvollziehen. Die Zeiten, als man noch aus dem Gefühl neue Theorien entwickeln konnte, gehören der Vergangenheit an. Obwohl noch viele Fragen offen sind, werden unsere Rekonstruktionen der Abläufe,der möglichen auslösenden Faktoren und der Antwort der Lebenswelt auf die Ereignisse immer genauer. Dies ist für die gesamte Evolutionsforschung von Bedeutung, denn der Zusammenbruch von Ökosystemen und das massenhafte Aussterben von ganzen Gruppen gab der Entwicklung des Lebens immer wieder eine völlig neue Wendung.
 
Doch es ist die gegenwärtige weltweite ökologische Krise, die dieser Forschung ihre wahre Dimension verleiht. Die geologische und paläontologische Ursachenforschung belegt, daß einem massenhaften Aussterben von Arten immer eine dramatische Umweltveränderung vorausgegangen war. Zur gleichen Zeit müssen wir erkennen, daß es sich heute nicht anders verhält, denn der heutige fast katastrophal zu nennende Rückgang der Biodiversität setzte mit dem Beginn der Industrialisierung ein und beschleunigte sich seitdem in immer rascherem Tempo. Der Zusammenhang zwischen den menschlichen Aktivitäten und der Verarmung der übrigen Lebenswelt macht die Ursachenforschung über die früheren Ereignisse auch gesellschaftlich wirklich relevant. Immer mehr Forscher sprechen aus, daß wir uns aller Wahrscheinlichkeit nach mitten im sechsten Großereignis befinden.
 
Welche Lehren können wir aus dem Studium der langen Geschichte des Lebens ziehen? Dieses Buch möchte versuchen, dem Leser die Vorgänge zu beschreiben und ihre denkbaren Ursachen aufzuzeigen.

Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Pálfy, József
Verfasserangabe: József Pálfy. Bearb. der dt. Ausg. László Trunkó
Jahr: 2005
Verlag: Stuttgart, Schweizerbart
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Systematik: Suche nach dieser Systematik Uel 21
Interessenkreis: Suche nach diesem Interessenskreis Biologische Vielfalt
ISBN: 978-3-510-65211-2
Beschreibung: VI, 245 S. : Ill., graph. Darst.
Schlagwörter: Event <Geologie>; Massenaussterben; Paläontologie
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Trunkó, László [Bearb.]
Originaltitel: Kihaltak és túlélök <dt.>
Fußnote: Aus dem Ungar. übers.