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Zweigstelle: Hauptstelle	Standorte: Kunst & Musik 4.3/R Picasso	Status: Verfügbar	Vorbestellungen: 0	Frist:

"Picasso ist ein Langschläfer. Heute liegt er wieder einmal besonders lange im Bett, denn er hat die ganz Nacht durchgearbeitet. Er will ein Bild malen, das das Blau der Mittelmeerlandschaft in einem Fensterausblick einfängt." Fast 70 Jahre alt ist Pablo Picasso an diesem Tag, von dem Susanne Pfleger in ihrem Band "Ein Tag mit Picasso" aus der Reihe Abenteuer Kunst erzählt. Es ist die Zeit um 1950, als er mit der Malerin Francoise Gilot und seinen beiden Kindern Claude und Paloma an der Cote d’Azur lebt. In 13 kleinen Kapiteln stellt die Autorin die Räume und die Umgebung seines Hauses vor, beschreibt den Alltag mit seinen Kindern und Freunden und arrangiert zu diesem erdachten Tagesablauf Bilder und Fotografien aus seinem Leben.

So zeigt sie zum Beispiel ein Ölgemälde von Picasso mit dem Sohn beim Zeichen, der dabei von seiner Schwester und seiner Mutter beobachtet wird. Dazu stellt sie eine Fotografie, die den Künstler auf dem Fußboden zusammen mit seinen kleinen Kindern zeigt. Diesmal zeichnet der Meister. Die Malstunden mit seinen Kindern waren ihm sehr wichtig. "Er bewundert ihre unbekümmerte Einstellung, die er auch in seine Kunst einbringen will: Als ich ein Kind war, malte ich wie ein großer Meister, aber um malen zu können wie die Kinder, musste ich ein Leben lang lernen." Die Schönheit der Gefährtin Picassos dokumentiert Susanne Pfleger mit der Auswahl von zwei Porträts, einer Lithographie und einem Ölgemälde.

Im Buch wird erzählt, dass an diesem Morgen der große Kunstkritiker Daniel-Henry Kahnweiler zu Besuch ins Haus kommt, dessen Gestalt Picasso 1910 in einem Bildnis kubistisch auflöste. Picasso liegt immer noch im Bett, als sich Kahnweiler ankündigte, Francois geht ihn wecken. "Aber heute morgen ist er schlecht gelaunt und will nicht einmal sie sehen. Mit schnellem Griff hat er seine Pantoffeln zur Hand und wirft sie zur Tür. Danach folgen die Bücher vom Nachttisch und alles, was er sonst noch erwischen kann."

Mit spielerischem Geschick verwebt Susanne Pfleger den erdachten Tagesablauf vom Aufstehen und dem geplanten Fest am Morgen bis zum Maskenauftritt am Abend, mit Farben, Formen und Materialien des Werkes von Pablo Picasso. Sie verweist auf wichtige Motive, zum Beispiel auf die Darstellung von Tieren. Immer wieder malte er Tauben, Affen und Stiere. Der Stierkampf ist oft in seinen Bildern zu finden. Der erzählerische Teil des Buches wird ergänzt durch exakte Bildnachweise, Angaben zur Technik der Arbeiten und eine knappen Biographie. So gelingt es der Autorin, unterstützt vom künstlerischen Layout des Buches, mit wenigen Bildern, die sie aus Tausenden Arbeiten auswählen musste, eine Ahnung von dem rastlosen Schaffen dieses Künstlers zu geben und Kinder auf seine besondere Lebensgeschichte neugierig zu machen.