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Vor 100 Jahren hat Deutschland den Aufstand der Herero in Deutsch-Südwestafrika brutal niedergeschlagen. Vor diesen Hintergrund lässt das Autorenpaar die Geschichte von Arabella lebendig werden, die 1888 nach Swakopmund reiste. Tochter Nele ist eine hoch angesehene Senatorin in Hamburg gewesen. Wegen der Ehrbarkeit sorgt Nele dafür, dass das schwarze Baby ihrer Tochter ausgesetzt wird. Diese Kriemhild wird darüber verrückt, und nun versucht Nele immer noch, alle zu manipuieren, als sie der jungen Cosima die Farm übereignen will. Arabellas Farm - so erfährt man aus der Rückschau - wurde von den Hereros überfallen, ihr Mann getötet. Mit dem Hereroführer Assa Riarua verbindet sie schließlich mehr, als nur Faszination des Fremden: Nele ist das eigentliche schwarze Baby. Ein spannender Roman der Autoren (vgl. "Hauke Haiens Tod": BA 10/01), neben Seyfrieds "Herero" (BA 5/03) und immer noch G. W. Hoffmanns "Die schweigenden Feuer" (BA 8/94) sehr empfohlen, über die andauernde Überheblichkeit Schwarzen gegenüber, die sich schließlich als bodenlos erweist.