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Die NS-Zeit und ihre Folgen sind ein zentrales Thema der holländischen Gegenwartsliteratur. Das trifft auch auf Mulisch zu. In seinem neuen Roman erzählt er in 5 Episoden den Lebensweg Anton Steenwijks, der durch ein traumatisches Ereignis seiner Kindheit geprägt wird: 1945 verliert der Junge bei einer Vergeltungsaktion der NS-Besatzer seine Familie. Vorausgegangen war ein Attentat einer Widerstandsgruppe an einem Haarlemer NS-Schergen. Vor dem Hintergrund zeitgeschichtlicher Ereignisse führt der Autor seinen Protagonisten mit unmittelbar Beteiligten und Betroffenen des Attentats zusammen. Hintergründe und Umstände dieses Ereignisses hellen sich auf. Damit einher geht die langsame, differenzierte politische Bewußtwerdung des vordem unpolitischen Helden. Auch wenn Zeit- und Lebensgeschichtliches nicht überzeugend verklammert werden, ist der mittlerweile in 16 Sprachen übersetzte und in Holland verfilmte Roman schon mittleren Bibliotheken zu empfehlen.