Im Frühling 1499 überquert der Spanier Alonso de Ojeda mit drei Karavellen den Atlantik. Anders als Christoph Kolumbus, der ein Jahr zuvor die Küste Südamerikas gesichtet hat, will der ehrgeizige Ojeda die unbekannte Welt genauer erkunden vor allem jedoch: Beute machen. Und so beginnt die blutige Eroberung eines ganzen Kontinents. Denn binnen weniger Jahrzehnte unterwerfen Konquistadoren wie Ojeda im Namen europäischer Herrscher zahlreiche einheimische Völker, zwingen die Ureinwohner zwischen Karibik und Feuerland bald millionenfach zur Sklavenarbeit auf Plantagen, in Gold- und Silberminen. Diese Ausgabe zeichnet ein halbes Jahrtausend südamerikanischer Entwicklung nach: eine Geschichte von Unterdrückung und Befreiung, Armut und Dekadenz, großem Schmerz und leidenschaftlicher Hoffnung.
Anden: Ein Volk im Schatten
Indios haben Südamerika einst besiedelt und große Reiche gegründet. Doch Europäer nehmen ihnen die Freiheit und die Götter
Venezuela, 1499: Der erste Konquistador
In Spaniens Auftrag erkundet Alonso de Ojeda die Küste des neu entdeckten Kontinents. Vor allem will er Beute machen
Kolumbien, 1535: Die Legende vom Goldreich
Unter den Abenteurern, die sich auf die Suche nach dem Land des Goldes begeben, ist auch ein deutscher Adeliger
Chile, 1553: Triumph über die Europäer
Nur wenige indigene Völker können sich gegen die spanischen Eroberer behaupten - zu ihnen gehören die Mapuche
Paraguay, 1609: Der Staat der Jesuiten
Mitten im Urwald errichten Missionare gemeinsam mit getauften Indios prächtige Bastionen des Glaubens
Kolumbien, 1635: Das Tor zur neuen Welt
Fast alle Waren, die zwischen Spanien und Südamerika gehandelt werden, kommen durch einen Hafen: Cartagena
Brasilien, 1808: Kaiserreich in den Tropen
Als feindliche Truppen Lissabon bedrohen, verlegt Portugals Herrscher seinen Hof nach Übersee: nach Rio de Janeiro
Simón Bolívar, 1783-1830: El Libertador
Der Sohn eines Plantagenbesitzers fordert Spanien heraus und besiegt nach langem Kampf die Kolonialmacht
Bolivien, 1967: Der Mann den sie "Che" nannten
Ein argentinischer Arzt will die Revolution nach Südamerika bringen. Und bezahlt dafür mit seinem Leben
Kolumbien, 1967: Hundert Jahre Einsamkeit
Gabriel García Márquez, Südamerikas berühmtester Autor, schafft eine nie da gewesene Mischung aus Märchen und Wirklichkeit
Argentinien, 1976: Die Verschwundenen
Überlebende und Täter berichten über den jahrelangen Krieg der argentinischen Generäle gegen das eigene Volk
Peru, 1980: Tod in den Anden
Keine Guerillabewegung des Kontinents ist so mörderisch wie der "Leuchtende Pfad", der ein maoistisches Regime errichten will